Stille ist der kleine Tod des Egos

Stille ist der kleine Tod des Egos

Claudia Kloihofer-Haupt

Stille ist der kleine Tod des Egos

 

Wenn das Ego zur Seite tritt, wissen wir was zu tun ist.

Gerade jetzt spüren wir wieder Zuversicht und Hoffnung, möglicherweise wird alles wieder, wie vor dem Lockdown. Wird die Welt wieder eine „normale“?

 

So sehr ich mich freue, regt sich gleichzeitig ein Gefühl in mir, das merkt, wie sehr ich diese Zeit auch ins Herz geschlossen habe.

Ich bin in diesem Zeitraum zur Ruhe gekommen. Mein Kopf hat sich vom vielen „ICH MUSS“ Gedanken verabschiedet und doch hat er gleich wieder Sorge. Wird das denn so bleiben?

 

Die Zeit des Rückzugs lies mich wieder einmal erleben: Ich bin zufrieden, ich fühle mich hervorragend und ich habe etwas wiederentdeckt. Lange schon sehnte sich ein Teil in mir nach Time-out und Ruhe. Dieses Fenster sollte sich erst in diesem besonderen Jahr wirklich weit öffnen. Ich suchte nach etwas, dass sich wie ankommen anfühlt.

 

Einem Fitzel der mich erkennen lässt, wann ich mich wieder zu sehr von anderen leiten lasse. Das mich sofort erinnert, wenn ich mehr meinem erlernten Verhalten Raum gebe, anstatt aus dieser kraftvollen Quelle heraus zu handeln. Die Rede ist von Stille.

Den Zugang zu einem tieferen Teil in mir, den entdeckte ich über die Stille.

Stille ist der kleine Tod des Egos

 

Seit wir unsere Zeit Zuhause verbringen mussten und vornehmlich mit uns selbst beschäftigt waren, hat sich die Stille als so unendlich wertvolle Freundin zu mir gesellt.

 

In ihr finde ich mich. In ihr tauchen Antworten auf, die ich in so einer Tiefe nicht kenne. Zuvor meinte ich, diese Bekanntschaft schon gemacht zu haben, doch ich kratzte sicher nur an der Oberfläche.

Ich gebe zu, anfangs war sie mir unheimlich – diese Stille.

 

Wenn ich mich bewusst an einen ruhigen Ort zurückzog, keine Musik, alleine in der Natur oder in der Meditation, merkte ich immer ein spürbares Unbehagen. Schnell flüchtete ich mich in vertraute Gedanken und folgte ihnen, statt diesem Unwohlfühlen nachzugehen.

 

Doch je länger ich die Zeit mit mir selbst verbrachte, viele Male meditierte und MIR näher kam, umso mehr erkannte ich, dass ich mich zuvor nur mit einer anderen Form des „Außen“ beschäftigt hatte.

Manchmal hörte ich diese Gedanken als innere Stimme, laut dann wieder leise flüsternd. Doch immer erkannte ich den Ursprung aus meinen Alltagsgeschichten.

 

Mein EGO machte sich Sorgen, dann meinte es durch Gedanken und Imaginationen eine neue Realität schaffen zu wollen. Doch letztlich landete ich immer an ähnlichen Punkten meiner Gedankenwelt. Bei jenen Dingen, die um mein Ego herum tanzten. Ich leuchtete nur einen winzigen Teil meines Bewusstseins aus, wie ein schmaler Schein einer Taschenlampe.

 

Den Zugang zu einem tieferen Teil in mir, den entdeckte ich über die Stille.

Im Laufe der Zeit wurde in mir etwas anders lebendig. Die tatsächliche Stille. Ich begann weniger auf mein Ego zu hören, das sich um Gesundheit, Geld und Alltagsthemen sorgte, sondern fand hingegen etwas, dass ich heute mein inneres ursprüngliches Wesen nenne.

 

Zu diesem, meinem ursprünglichen Wesen, baute ich eine tiefe Verbindung auf. Diese Verbindung wurde zum magischen Ratgeber, zur Freundin, zum geliebten Teil, den ich glauben und vertrauen schenkte. Nichts war zu tun.

Nur still zu sein und das Ego und jenen Gedanken, die sich in so einer ruhigen Phase besonders laut in den Vordergrund drängeln, einfach keine Aufmerksamkeit schenken. Es liebevoll vorbei ziehen zu lassen und still zu werden.

 

Stille ist der kleine Tod des Egos

 

Die Stille schenkte mir Weisheit und Klarheit. Hinter all den Zweifeln, Ängsten und Sorgen entdeckte ich die unendlich große Liebe des wahren inneren Wesenskerns, der mich ausmacht. Die Vereinigung meiner tatsächlichen Gaben, meiner Seelenkraft und meinen Sinn im Leben. Mein ureigener, von mir ausgesuchter Weg. Mein ursprüngliches Wesen.

 

Es lässt mich sein, wer ich bin, weg von all den Anforderungen aus der Außenwelt.

Ohne tatsächlich etwas über den Ursprung zu wissen, erinnern wir uns an das wahrhafte Zuhause. Diese Frequenz die ich aufsog, veränderte mich auf eine Weise, die ich als magisch erlebe. Vieles gestaltete sich um, ohne mein Zutun in Leichtigkeit.

 

Wege, die sich nicht 100% stimmig anfühlten, aber doch eingegangen wurden, lösten sich ohne Schmerz. Ich begann MICH zu sehen und plötzlich sahen mich andere. Das Gesetz der Resonanz.

Ich zog förmlich Situationen und Ereignisse magnetisch an, die mit der Liebe und meinem Erleben in der Stille verbunden waren.

 

98 % unseres Verhaltens haben wir übernommen, aus unserer Familie oder aus gesellschaftlichen Normen.

Wir richten uns danach, handeln demzufolge, legen unsere Aufmerksamkeit darauf. Ängste, Vorgaben, Werte, und Glaubensmuster…… doch wir sind nicht das, was wir meinen zu denken oder zu glauben. Wir sind beseelte Wesen und reiner Ursprung.

 

Zu diesem ursprünglichen Wesen sind wir imstande zurückzukehren.

Wir finden unsere innere Wahrheit ganz automatisch.

Das Ego wird nicht mehr so wichtig, wenn wir uns nicht nur von Emotionen leiten lassen.

Drei Tipps um dein Ego zu beruhigen und still zu werden:

  1. Verbinden wir uns über das Herz mit dem Ganzen. In der Stille des Herzens können wir klarer und wacher erkennen, woher unsere Empfindungen tatsächlich kommen. So sind wir in der Lage sie zu verändern. Wir dürfen „leer“ werden. Je mehr wir loslassen, was nicht zu uns gehört, umso mehr nähern wir uns der Stille und unserem ursprünglichen Wesen. Wir heilen die Welt von innen nach außen, jeder Einzelne von uns. Durch das Fühlen und Erleben der eigenen Mitte.

  2. Lernen wir Gefühle wie Angst, Neid, Eifersucht oder Traurigkeit zu empfinden und auszudrücken ohne sich gleich als schlechter Mensch zu fühlen. Ich-Botschaften helfen dabei anstatt zu sagen: „Ich habe eine Wut auf dich“, finde das dahinterliegende Gefühl oder die Kränkung. Zum Beispiel: „Ich fürchte mich, wenn du weggehst“. Denn oft will dein inneres Kind wahrgenommen und in den Arm genommen werden. Wer lernt, dies zu finden und auszudrücken, kann anderen neu begegnen und eine Be-ziehung aufbauen.

  3. Erleben wir wie über eine positive Beziehung zu unseren inneren bedürftigen Anteil wie Be-ziehung zu anderen möglich wird. Daher verbringe und genieße Zeit mit dir selbst, ohne dich verlassen zu fühlen. So gelingt es dir, nötigen Abstand von Menschen, die dich emotional verletzen, herzustellen und immer mehr in den Körper zu kommen und damit präsent zu sein aus der eigenen inneren Mitte heraus. So gelingt „Heilung“. Im still werden verändern wir uns. Im präsent sein spüren wir, was uns anzieht und was uns abstößt. Der stille Raum ist Präsenz. Dann erwacht das ursprüngliche Wesen.

  4. Das verändert das Erleben im Innen und im Außen.

Ich lade Sie ein, auf unserer Plattform „Mutmacherinnen.club“ gemeinsam mit uns zur Goldgräberin für Hoffnung und Mut zu werden und so gestärkt aus jeder Krise herauszutreten.

 

Stille ist der kleine Tode des Egos Blog-Artikel Claudia Kloihofer

Deine Claudia

Claudia Kloihofer ist Vortragsrednerin, Trainerin und Werte-Coach. Sie ist selbständige systemische Unternehmensberaterin, Mutmacherin und Lebensberaterin. Mit dem von ihr gegründeten Mutmachinstitut ermuntert sie Menschen, ihrer Intuition zu vertrauen. Die Expertin und Autorin berät Firmen und Organisationen bei der Entwicklung eines klaren Werteprofils, hilft neue Perspektiven bei Veränderungen zu finden und ermutigt Unternehmen und Führungsmannschaften, wieder auf Vertrauen und Menschlichkeit zu bauen. Unternehmen wieder positiver, energiereicher und wertvoller zu gestalten. Die Mitpreisträgerin des Constantinus Awards für den Bereich Personal&Training ist gefragte Referentin zu ihren Themen und publiziert in verschiedenen Fachzeitschriften. Mehr über Claudia Kloihofer erfahren Sie auch unter https://www.mutmachinstitut.at.

Claudia Kloihofer bietet für Führungskräfte ein Coaching unter dem Titel “Intuitive Führungskompetenz entwickeln” an. Dort werden emotionale, organisatorische und strategische Intelligenz geschult.

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